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Fernandez Arman

Nizza 1928 - New York 2005


Der französisch Objektkünstler, Maler und Plastiker Armand Pierre Fernandez, genannt Arman, wird am 17. November 1928 in Nizza geboren. Durch den Vater erlernt er das Malen mit Ölfarbe und die Liebe zur Musik. Nach der Schulausbildung studiert Armand von 1946 bis 1949 an der "École des Arts Decoratifs" in Nizza. Währen dieser Zeit lernt er Yves Klein (1928 – 62) und Claude Pascal kennen. Außerdem trifft er seine zukünftige Frau Eliane Radigue (* 1932; Hochzeit 1953). In der Folge besucht der Künstler bis 1951 die "École du Louvre" in Paris um Auktionar zu werden und folgt dann Yves Klein nach Madrid.
Im Jahre 1952 wird er in den Militärdienst nach Fréjus einberufen. Im Zusammenhang mit einer Ausstellung der Werke Kurt Schwitters’ (1887 – 1948) in der "Galerie Berggruen" entstehen ab 1954 erste "cachets" (Stempeleindrücke). Außerdem lässt sich Armand von den Werken Jackson Pollocks (1912 – 56), Serge Poliakoffs (1900 – 69) und Nicolas de Staëls (1914 – 55) beeinflussen.
Die erste Gemäldeausstellung findet im Jahre 1956 in der "Galerie Haut-Pavé" statt. Auch hier sind bereits einige "cachets" zu sehen. Die "Galerie Iris Clert" in Paris zeigt 1958 die erste Einzelausstellung des Künstlers. Auf der Einladungskarte zu dieser Ausstellung erscheint der Name "Armand" als Druckfehler ohne "d". Von nun an nennt sich der Künstler nur noch "Arman".
Ab 1958 entstehen erste "allures d’objects", bei denen der Künstler Gegenstände in Farbe taucht und Abdrücke produziert. Die ersten "poubelles" (Inhalte von Papierkörben) und "accumulations" (Anhäufungen identischer Gegenstände) fertigt er im Jahre 1959 und 1961 entstehen die ersten "colères" (Zertrümmerung von Gegenständen, z.B. Violinen, Weckern, Telefonen).
Arman ist am 27. Oktober 1960 Gründungsmitglied der Künstlergruppe "Nouveau Réalistes" in Yves Kleins Wohnung in Paris. Im darauf folgenden Jahr nimmt er an der Biennale in Paris und in New York im Museum of Modern Art an der Ausstellung "The Art of Assemblage" teil.
1963 findet die erste Einzelausstelung von Arman in der "Sidney Janis Gallery" in New York statt. Diese nimmt ihn unter Vertrag. In der Folge entstehen Armans "combustions" (eingeäscherte Gegenstände). Der Künstler erhält 1966 den "Marzotto-Preis" und nimmt 1967 mit "accumulations" an der Weltausstellung in Montreal teil. Außerdem sind seine Werke 1968 auf der Biennale in Venedig, auf der "documenta III" (1964), "IV" (1968) und "VI" (1977) in Kassel und auf der Weltausstellung in Ōsaka (1970) zu sehen.
Seit 1972 besitzt Arman auch die amerikanische Staatsbürgerschaft und wird in den "Ordre du Mérite" aufgenommen. In den 70er Jahren finden sogenannte "Happenings" statt, während derer der Künstler z. B. seine eigens zu diesem Zweck eingerichtete Wohnung zertrümmert oder von Besuchern mitgebrachte Gegenstände zerschneidet oder zersägt. Im Sprengel-Museum und im Landesmuseum Darmstadt findet im Jahre 1982 eine große Retrospektive Armans unter dem Title "Parade der Objekte" statt. Außerdem wird in diesem Jahr der "Long Term Parking", eine 18 Meter hohe Skulptur aus 2000 Tonnen Beton und 60 PKWs im Schlosspark von Montcel in Jouy-en-Josas eingeweiht.
Erst 1988 wendet sich der Künstler erneut der Malerei zu. Es entsteht eine Serie von 13 Gemälden, die für die Illustration von Arthur Rimbauds (1854 – 91) "Lettre du Voyant" verwendet werden. Die in Nizza im Jahre 1990 geplante Retrospektive sagt Arman auf Grund antisemitischer Äußerungen des Bürgermeisters ab.
1996 gestaltet der Künstler eine französische Briefmarke. Die "Galerie Nationale du Jeu de Paume" in Paris und das Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen zeigen 1998 Retrospektiven des Malers. Außerdem findet im Jahre 2000 die erste Retrospektive seiner Arbeiten auf Papier im Ludwig-Museum, Koblenz statt.
Armand Pierre Fernandez, oder später Arman, stirbt am 22. Oktober 2005 in New York.


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